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Der letzte Mord am Ende der Welt (Buchtipp)

  • Autorenbild: Kai
    Kai
  • vor 6 Tagen
  • 2 Min. Lesezeit

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Ein postapokalyptischer Krimi, der es in sich hat

Sci-Fi-Krimis im weiteren Sinne gehören normalerweise nicht zu meiner Lektüre und meine Erfahrung mit ihnen hatte sich bis zum Lesen dieses Buches deshalb auch auf einen Mars-Krimi beschränkt.


Vor einigen Wochen fiel mir jedoch beim Besuch einer neuen Buchhandlung im Großraum Detroit ein Exemplar von “The Last Murder at the End of the World” in die Hand, erschienen im Original im Mai 2024 und in der deutschen Übersetzung von Dorothee Merkel im Februar 2025.


Obwohl Titel und Klappentext vielversprechend waren, tat ich mich anfangs doch etwas schwer, mich mit dem Buch anzufreunden. So waren z.B. die Namen stark gewöhnungsbedürftig. Als dann aber der Knoten geplatzt war, genoss ich jede Seite und wurde in einen angenehmen Strudel voller Überraschungen gezogen. Wann immer sich eine plausible Lösung des Falles anbot, kam es doch völlig anders, nur um dann wieder in eine andere Richtung zu gehen. Nichts war, wie es schien.


Besonders gelungen ist die allwissende Erzählerin, eine künstliche Intelligenz namens Abi, die wirklich alles weiß und die das Geschehen beeinflussen kann, denn sie liest nicht nur die Gedanken aller Inselbewohner, sondern kann mit diesen auch gedanklich kommunizieren.


Die Ziele von Abi und ihrer Erschafferin Niema, die einst eine namhafte Wissenschaftlerin und Milliardärin war und um deren Ermordung es geht, bleiben bis kurz vor Ende des Buches unklar, ebenso ob bzw. wie die Bewohner der Insel den näher kommenden Nebel, der nahezu alle Menschen auf der Welt getötet hatte, aufhalten können.


Abi hatte es zur Bedingung gemacht, dass Niemas Mord aufgeklärt werden muss, bevor der Schutzschirm, der 90 Jahre lang das Überleben der Insel gesichert hatte, wieder eingeschaltet wird. Dafür bleiben Emory, der Hauptfigur des Romans, etwa zwei Tage. (Warum der Klappentext von 107 Stunden spricht, ist mir nicht klar.) Dieses Wettrennen gegen die Zeit, das wirklich aussichtslos erscheint, sorgt natürlich automatisch für Spannung. Zumal es auf der Insel niemanden gibt, der Erfahrung mit der Aufklärung eines Verbrechens hat. Erschwerend kommt hinzu, dass die Ereignisse der Mordnacht aus den Gedächtnissen aller Inselbewohner, einschließlich der potentiellen Mörder, auf Niemas Anweisung hin von Abi gelöscht worden waren.


Gerne würde ich hier einige der zahlreichen genialen Einfälle des Autors diskutieren, jedoch würde das den Lesespaß mindern. Ein Gedanke, der mir jedoch beim Lesen kam: Benötigt es wirklich eine KI, dass Menschen sich in die ihnen zugewiesenen Rollen fügen und die grundsätzlichen Machtverhältnisse anerkennen? Meiner Meinung nach ist das bereits der Fall und diejenigen, die wie Emory Fragen stellen, sind doch eher nur noch wenige.


Im Nachwort bedankt sich Stuart Turton übrigens bei der Leserschaft dafür, das Risiko eingegangen zu sein, einen postapokalyptischen Kriminalroman zu lesen. Für mich hat sich das auf jeden Fall gelohnt, denn dieses Buch geht, so wie man es sich heutzutage von einem wirklich guten Krimi erhofft, weit über einen exzellenten Plot hinaus.


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